brown concrete mosquie

Erfüllung am Morgen

Bist Du schon mal aufgewacht und wusstest im ersten Moment nicht, wo Du warst – hast es aber eine Millisekunde später realisiert und warst einfach erfüllt von Glück?

So ging es mir heute früh, als ich etwas gerädert in meinem Appartement in Jerusalem aufgewacht bin. Der Tag gestern war durch die Reise sehr anstrengend, aber nach dem Aufwachen kamen sofort die Erinnerungen zurück: an das nette Flugpersonal, das uns die Sicherheitsvorkehrungen und den Flug trotz mancher Turbulenzen (für mich waren es Turbulenzen, für die meisten anderen aber anscheinend eher ein leichtes Wiegen in den Schlaf…) total angenehm machte; die nette Jerusalemer Lehrerin, die im Flugzeug neben mir saß und mit ihrer Schülerin gerade von einem Austausch in Braunschweig nahe meiner Heimat auf der Rückreise war und mir viele Tipps für meine Zeit in Jerusalem gab; der sympathische jüdische Taxifahrer, mit dem ich mich auf der einstündigen Fahrt so angeregt unterhielt, dass die Zeit wie im Flug verging; das Wiedersehen mit dem Freund, durch den ich nun dieses Appartement bewohnen darf, nach einigen Jahren des Wartens; das Unterhalten mit einem netten muslimischen Ladenbesitzer, bei dem ich Wasser kaufte; der leckere Falafel, den ein junger jüdischer Israeli vor seinem neu eröffneten Laden anbot… Das persönliche Miteinander, das Fehlen von Berührungsängsten und die Energie, die die Leute hier in allem an den Tag legen, habe ich vermisst. Als ich gestern Nachmittag meine „Vermieterin“ kennen lernte, habe ich mich sofort zuhause gefühlt: Sie war Professorin an der Jerusalemer Uni und ist total herzlich und fürsorglich, obwohl wir uns noch nie zuvor gesehen haben, und hat sogar für mich eingekauft, damit ich nicht gleich losziehen musste.

Ja, Gott bereitet den Weg, wenn wir Ihn lassen. Das habe ich in den letzten zehn Jahren fast täglich bemerkt. Würde Er es nicht tun, wäre ich heute gar nicht hier.

Als ich heute früh mit meinem Elite-Kaffee (alle, die schon mal in Israel waren, kennen ihn) am offenen Fenster saß, schlug ich die Bibel auf und mir kam sofort dieser Psalm entgegen, der einfach in diesen Moment passt und mich mit einer Gewissheit und Freude erfüllt hat, wie ich sie lange nicht mehr hatte:

Ein Psalm der Nachkommen Korachs. Groß ist der Herr und sehr zu loben in der Stadt unseres Gottes, hoch auf seinem heiligen Berg gelegen! Schön erhebt sich der Berg Zion, die ganze Erde freut sich an seinem Anblick! Der Berg Zion ist der heilige Berg, dort steht die Stadt des großen Königs! Gott selbst wohnt in den Palästen Jerusalems und beschützt seine Stadt. Die Könige der Erde haben sich verbündet und sind gegen die Stadt marschiert. Doch als sie sie erblickten, waren sie wie gelähmt; sie erschraken und flohen. Zittern ergriff sie, wie eine Frau, die sich vor Schmerzen in den Wehen krümmt. Durch einen starken Ostwind zerstörst du die großen Schiffe von Tarsis. Wir haben seit langem von der Herrlichkeit der Stadt gehört, doch nun haben wir sie mit eigenen Augen gesehen, die Stadt des Herrn, des Allmächtigen. Es ist die Stadt unseres Gottes, durch ihn wird sie für immer bestehen. Musik Gott, wir denken über deine Gnade nach, wenn wir dich in deinem Tempel anbeten. Wie es deinem Namen zukommt, Gott, wirst du gepriesen auf der ganzen Welt. Dein Handeln ist voller Gerechtigkeit. Die Menschen auf dem Berg Zion sollen sich freuen, die Städte Judas sollen jubeln, denn du richtest gerecht. Wandert um den Berg Zion und betrachtet die Stadt Jerusalem; zählt ihre vielen Türme. Bewundert die befestigten Mauern und bestaunt die Paläste, damit ihr sie künftigen Generationen beschreiben könnt. Denn so ist Gott. Er ist unser Gott für immer und ewig. Er wird uns allezeit führen und uns begleiten bis zum Tod. (Psalm 48)

Ich sende Dir liebe Segensgrüße aus der erwählten Stadt!

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