Tipps für Regentage
Ja, tatsächlich: In Israel regnet es manchmal auch. Zugegeben – ich war bisher ein typischer Sommertouri, so wie es auch sog. Schönwetterfahrer und Warmduscher gibt ;-) Ich liebe den Sommer und ich liebe ihn besonders in Israel, wenn es so warm ist, dass das Eis fast sogar im klimatisierten Laden schmilzt, man ab 8 Uhr morgens ins Schwitzen kommt und das ganze Land im warmen Licht der Sommersonne erstrahlt – und viele Israelis für eine Zeit in kühlere Länder gehen, wie mir immer wieder in den letzten Monaten in persönlichen Gesprächen erzählt wurde, weil es ihnen einfach zu warm ist. Was für sie manchmal unerträglich zu sein scheint, zog mich immer wieder im heißen Sommer ins Land der Bibel. Aber manchmal kann man sich das Wetter nicht aussuchen und sogar Israelis sind überrascht über die fast zweiwöchige Regenphase, die wir gerade haben. Heute soll aber erstmal der letzte Regentag sein und so versuche ich, so wie die letzten Tage, das Beste drauszumachen. Hier kommen einige Tipps, was man machen kann, wenn der Regen (oder auch die Hitze – all die Orte, von denen ich gleich schreiben werde, sind auch im Sommer angenehm klimatisiert ;-)) einem einen Strich durch die geplante Rechnung machen.
Lesen&Schreiben. Für mich ist das mein Beruf, aber auch, wenn man das eine oder das andere einfach hobbymäßig macht, kann es ein super Zeitvertreib sein, wenn das Wetter bei der geplanten Route nicht mitspielt. Meine Empfehlung ist deshalb dringend: Nimm Dir ein gutes Buch oder auch ein bisschen Arbeit (ob beruflich oder Freizeitbeschäftigung) mit. Sich einfach hinzusetzen, zu lesen und die Ruhe zu genießen, zu schreiben und das Gesehene zu verarbeiten oder weiterzugeben, kann eine wunderbare Pause sein – und danach wirst Du umso motivierter und energiegeladener in die besseren Wettertage starten.
Heimatgefühl. Egal, ob Du in einem Hotel oder einer Wohnung Deine Zeit in Israel verbringst: Diese Zeiten, an denen es nicht so läuft, wie geplant, können eine gute Gelegenheit sein, sich in den israelischen Alltag einzufühlen. Über Jahre wohnte ich immer nur in großen Tourihotels in Tourivierteln und trieb mich an den Touristenorten herum – israelisches Lebensgefühl kriegt man da nicht so sehr mit. Tatsächlich kann ein Tag, der nicht ganz so läuft, wie geplant, und an dem man deshalb nicht zu den typischen Orten fahren kann, einem sogar einen besonderen Einblick in Israel, wie es „wirklich“ ist, geben. Einfach durch die Nachbarschaft schlendern, die Stadt etwas erkunden, bummeln gehen, sich in ein kleines Straßencafé setzen, mit Leuten ins Gespräch kommen… Das sind die wunderbaren Momente, die man an den „Schönwetterorten“ als normaler Tourist kaum haben kann. Je öfter man in Israel ist, desto mehr ergeben sich solche Momente unabhängig von den Umständen – aber so traut man sich vielleicht eher, ein bisschen Heimatgefühl zu probieren :-)
Cafés und Restaurants. Eine der, wie ich finde, schönsten Möglichkeiten, einen Regentag zu verbringen. Hier gibt es die großen Ketten, die eigentlich überall zu finden sind und eine sichere Wahl sind (und in der Regel haben sie auch WiFi): Greg Café, Aroma, Golda, Café Café und einige andere. Greg Café hat Süßes, aber auch genial leckere warme Speisen in Riesenportionen. Aroma hat tolle Sandwiches (frisch gemacht) und süßes Gebäck. Golda ist die erste Adresse, wenn Du ein geniales Eis genießen möchtest (ich übertreibe nicht – die Auswahl und der Geschmack sind der Wahnsinn), Café Café ist ein eher simples, aber auch nettes Café. Daneben gibt es aber auch die anderen Orte: Restaurants, in denen fast nur Einheimische sind, mit typisch israelischen Gerichten sind eine tolle Wahl. Manchmal braucht man etwas Mut, es auszuprobieren, aber es lohnt sich :-) Auf diese Weise habe ich mein Lieblingscafé in den Bergen am Kinneret und eine tolle Bäckerei in Safed gefunden, mich in Jerusalem durch die Straßen gegessen, tolle Menschen kennen gelernt und spannende Erlebnisse gehabt.
Museen. Während die Nature Reserves teilweise gesperrt werden, wenn der starke Winterregen ganze Wanderstrecken unbegehbar macht, werden die Museen voller. Touristen und Einheimische zieht es in die nun geheizten statt klimatisierten Museumsräumlichkeiten. Im ganzen Land gibt es wunderbare Museen zu verschiedensten Themen – ob Kunst oder Archäologie, Geschichte oder Politik… Am besten informierst Du Dich, bevor Du nach Israel gehst, was es an interessanten Museen an den Orten geben könnte, an denen Du sein wirst. Erst gestern besuchte ich das erste Mal ein Museum in Nof Ginossar, dem Kibbutz und Bootsfahrtzentrum hier am See Genezareth. Das Yigal Allon Museum ist erstaunlich groß und man kann da gut einen Regennachmittag verbringen! In den meisten Museen gibt es auch WiFi und das ein oder andere Café, in dem man den Besuch ausklingen lassen kann. Aber Vorsicht: Die großen Tourishops sind manchmal unverhältnismäßig teuer ;-)
Shopping Malls. Ich muss es wohl irgendwann zugeben: Ich mag Shopping und ich mag Malls… Doch erst, als ich nach vielen Jahren mal allein im Land unterwegs war, habe ich Malls in Israel kennengelernt, denn hier sind keine bis kaum Touristen (die werden mit den Bussen meist in die speziellen Touristenshops gebracht), sondern Israelis. Hier ist es bunt, laut und es gibt wunderbar viel zu entdecken. Manche Malls sind offene Gelände, in denen sich Shop an Shop reiht, manche sind geschlossene Gebäude, wie wir sie auch aus Deutschland kennen. Hier gibt es kleine Drogerie- und Kosmetik-Läden, die großen Kleidungsketten, die wir manchmal auch in Deutschland haben, aber auch typisch israelische Markenläden, Cafés und Restaurants. Auch hier kann man sich also wunderbar die Zeit vertreiben und man lernt das alltägliche Leben in Israel etwas besser kennen.
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